Am 04. und 05. Oktober 2014 fand der zweite und letzte Lauf zur CIK FIA Europameisterschaft der Superkarts auf dem Circuit Val de Vienne in Le Vigeant in Frankreich statt. Nach einer beeindruckenden Performance in den beiden vorangegangenen Rennwochenenden der European Superkart Series in Dijon (2 x 1.Platz) und der EM in Assen (5. und 6.Platz) konnte Andreas Jost auch in Le Vigeant beeindrucken.

Die Premiere von Andreas Jost auf dem kompakten Circuit Val de Vienne in Frankreich versprach schon im Vorfeld ein spannendes Rennwochenende, welches mit drei freien Trainings bereits am ersten Wettkampftag genügend Spielraum ermöglichte ein gutes Setup zu finden. Zufrieden mit den Ergebnissen konnte Jost in allen drei Trainings bereits gute Zeiten einfahren und den Wettkampftag mit der zweitbesten Rundenzeit im 3. Training abschließen.

Auch der 2. Wettkampftag mit einem 4. Training, den beiden Qualifyings und dem Rennen 1 war eine Herausforderung für alle Teams und Fahrer. Trotz der guten Performance aus dem Vortag, entwickelte sich der Samstag zu einer Geduldsprobe für das Jost Motorsport Racing Team. Vor dem Start zum freien Training gab es zum ersten Mal Probleme mit der Zündung und so stand eine hektische Reparatur bevor. Gerade noch rechtzeitig zum Start des freien Trainings konnte das Team die Fehler finden. Trotz der Hektik blieb Andreas Jost unbeeindruckt und lieferte die schnellste Rundenzeit zum Abschluss der Trainingssitzung.

Leider zeigten sich im weiteren Tagesverlauf erneut Elektronikprobleme und das Team kämpfte abermals mit Zündungsproblemen zum Start der wichtigen Qualifyings. Während die Konkurrenz bereits die ersten Rundenzeiten absolvierte, steckte Jost im Vorstart fest. Mit über 10 Minuten Verspätung startete der junge Deutsche doch noch ins erste Zeittraining und brillierte unbeeindruckt mit der drittbesten Rundenzeit hinter den beiden EM-Favoriten Emmanuel Vinnuales und Adam Kout.

In der kurzen Pause zwischen den beiden Qualifyings bemühte sich das Team den ursächlichen Fehler mit der Zündung zu finden und fand diesen auch. Somit stand einem normalen Start in Qualifying 2 nichts entgegen. Andreas Jost erzielte erneut die 3. schnellste Rundenzeit, welche jedoch in der Addition der beiden Zeittrainings nur für Platz 4 in der Startaufstellung reichen sollte, da sich Peter Elkmann nochmals um 0,4 Sekunden zum Q1 verbessern konnte.

Mit einem fullminanten Start im ersten Rennen übernahm Andreas Jost bereits nach den ersten beiden Kurven die Führung über überraschte die Zuschauer mit seiner ersten Führungsrunde bei einer Europameisterschaft. Im weiteren Verlauf des Rennens war jedoch der Routinier Emmanuel Vinnuales nicht zu halten. Eher der Kampf um die weiteren Platzierungen sorgte für Spannung in der zweiten Rennhälfte. Die dicht beieinander liegenden Fahrer Andreas Jost, Peter Elkmann und Henrik Lilja lieferten sich ein enges Kopf an Kopf Rennen, welches Peter Elkmann für sich entscheiden konnte. Auch Henrik Lilja passierte zum Ende des Rennens hin Andreas Jost, der sich mit zunehmenden Bremsproblemen geschlagen geben musste. Mit einem dennoch guten 4. Platz und einem geringen Abstand auf das Podium, verpasste Andreas Jost nur knapp seine erste Podiumsplatzierung bei einer Europameisterschaft und sicherte sich seine beste Platzierung überhaupt.

Nach einer langen Nacht für Mechaniker und Team stand am Sonntagmorgen ein kurzes Warm up auf dem Programm. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen und leichtem Regen, musste auf Regenreifen gestartet werden. Die zum Einfahren der neuen Bremsen gedachte Sitzung entwickelte sich nach nur wenigen Runden fatal für den jungen Deutschen. Den Wetterbedingungen geschuldet tuschierte Andreas Jost die nassen Curbs und zerschellte mit rund 100 Km/h in einer folgenden Streckenbegrenzung. Mit Glück im Unglück erlitt  Jost keine größeren Verletzungen ruinierte jedoch das komplette Superkart. Ein Start im Rennen 2 war somit sehr unwahrscheinlich geworden und die heftigen Deformationen am Chassis schienen irreparabel in Anbetracht der kurzen Zeit bis zum Finallauf in Le Vigeant.

Dank der bereitwilligen Unterstützung des Redspeed Racing Teams um John Riley und Dave Harvey, dem großen Engagement von Manfred Wittenborn (WiWa Rennsporttechnik) und dem Einsatzwillen aller im Jost Motorsport Team, wurden der Rahmen geschweisst, die zahlreichen gestauchten Stellen am Rahmen provisorisch gerichtet, sämtliche Achsschenkel, die Lenkstange und die zerstörte Body-Work-Teile inklusive dem Frontspoiler komplett erneuert und eingestellt. Nach 3 Stunden intensiver Arbeit und einer zeitlichen Punktlandung war das Superkart soweit vorbereitet, dass Andreas Jost zumindest einen Start zum 2. Rennen riskieren konnte. Selbst die technischen Kommissare trauten ihren Augen kaum, als sich Jost zum 2. Rennen zurück meldete und ein fahrtüchtiges Fahrzeug bekannt gab – nur eine erneute technische Abnahme kurz vor dem Start bestätige die Instandsetzung der ursprünglichen Teile und nicht der Wechsel auf ein anderes Fahrzeug, was gemäß den Regularien nicht möglich gewesen wäre.

Ungewiss, wie das 2. Rennen verlaufen würde startete Andreas Jost erneut stark und fuhr bereits in der Anfangsphase vor auf Platz 2. Mit vollem Risiko konnte sich Jost gut behaupten und den starken Spitzenfahrern zumindest teilweise Paroli bieten. Motiviert und dennoch geplagt von Chassis-Problemen musste sich Jost mit Position 5 zufrieden geben und sich gegenüber dem herannahenden 3 fachen Europameister und Anderson Werkspiloten Gavin Bennet behaupten. Ende des Rennens schloss Andreas Jost sogar noch auf Peter Elkmann auf, der ebenfalls mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte, sich jedoch die 4. Platzierung nicht mehr nehmen lies.

Dennoch zufrieden mit den Leistungen vom Wochenende landete Andreas Jost auf dem 6. Platz im Gesamtklassement der Europameisterschaft und blickt gewissenhaft auf eine aussichtsreiche Saison 2015. Das noch junge Jost Motorsport Racing Team um den Privatfahrer Andreas Jost, schloss die Lücke auf die weltweiten Spitzenfahrer in nur wenigen Monaten.

Ein besonderer Dank geht hierbei an John Riley und das Redspeed Racing Team, die das Team in Le Vigeant tatkräftig unterstützen, selbstverständlich an Manfred Wittenborn, den langjährigen Motorenspezialisten und Inhaber der Firma WiWa Rennsporttechnik, der das Team auf ein ganz neues Leistungsniveau bringen konnte und zu guter Letzt natürlich an den Hauptsponsor Hengst+Kessler Präzisionswerkzeuge, die diesen Schritt überhaupt ermöglichten.

Das Jost Motorsport Racing Team und Andreas Jost freuen sich auf die neuen Saison 2015 und die tolle Zusammenarbeit mit den Partnern und Sponsoren.

Weitere Termine 2014
24.-26.10.2014                                  6. Lauf Championnat de France in Le Mans